Wie der Yak auf den Schreiberg kam...
Als mein Mann und ich die Landwirtschaft meiner Eltern (vulgo Schreiberg) im schönen Almtal übernahmen, überlegten wir, wie wir den Milchviehbetrieb mit Schafhaltung extensivieren könnten, da wir beide berufstätig waren.
Wir informierten uns in alle möglichen Richtungen - vom Bergschaf über Damwild bis eben hin zum Yak.
Uns gefielen diese zotteligen Tiere, die als Kalb wie kleine Wollknäuel und als erwachsener Stier richtig mächtig und respekteinflößend aussehen.
Wir bauten neben einer Maschinenhalle einen Unterstand mit Auslauf und kauften unsere ersten vier einjährigen Tiere - drei Kalbinnen und einen Stier.
Am Anfang hatten wir noch ganz schön Respekt vor den neuen Tieren und ihren Hörnern. Es war ja neu für uns, dass die Rinder nicht im Stall angebunden sind, sondern frei herumlaufen können.
Im Nachhinein müssen wir noch öfter über unsere anfängliche Voreingenommenheit lachen. Das gegenseitige Vertrauen war schnell da und erst im Laufe der Zeit lernten wir, von welchen Tieren - und vor allem wann - man Abstand halten muss!
Näheres dazu in Meine Erfahrungen.
Der erste Nachwuchs ließ nicht lange auf sich warten. Im zweiten Jahr kamen zwei Kälbchen zur Welt.
Dazu gesellte sich das Kalb eines anderen Yakzüchters, das von seiner Mutter nicht angenommen wurde. Meine Mama zog es mit der Flasche auf. Es wurde von ihr immer "Yaki-Kaiberl" genannt - auch, als es schon groß war.
Und so sind im Laufe der Jahre immer mehr Yaks dazugekommen. Mittlerweile ist meine Herde auf 12 Tiere angewachsen.
Unsere Yaks sind das gesamte Jahr draußen. Sie fressen Gras, Heu, Silo im Winter, manchmal Weizenkleie zum Anlocken und das Obst, das im Herbst von den Bäumen fällt - sonst nichts.
Sie haben ständigen Zugang zu frischem Trinkwasser und jedes Tier hat seinen Platz im Stall. Wo es sein mag, entscheidet jedes Tier selbst - auf der Weide, im Stall oder beim Heuwagen.